Baupreise steigen so stark wie seit 11 Jahren nicht mehr

Die Nachfrage nach Wohnraum ist groß in Deutschland – und entsprechend wird viel gebaut. Die hohe Nachfrage treibt allerdings auch die Preise für Bauleistungen in die Höhe. Neue Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen das ganze Ausmaß der Verteuerung im letzten Jahr. Während die Umsätze der Baufirmen in die Höhe schießen, wird die Schaffung günstigen Wohnraums immer schwieriger.

Die Nachfrage nach Wohnraum ist groß in Deutschland – und entsprechend wird viel gebaut. Die hohe Nachfrage treibt allerdings auch die Preise für Bauleistungen in die Höhe. Neue Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen das ganze Ausmaß der Verteuerung im letzten Jahr. Während die Umsätze der Baufirmen in die Höhe schießen, wird die Schaffung günstigen Wohnraums immer schwieriger.

Wiesbaden. Die Baupreise sind im letzten Jahr erneut stark angestiegen. Bauherren mussten im November 2017 für den Neubau eines Wohngebäudes 4,8 Prozent mehr bezahlen als im Vorjahresmonat. So stark sind die Baupreise seit dem Jahr 2007 nicht mehr gestiegen, wie das Statistische Bundesamt gestern (10. Januar 2019) mitgeteilt hat. Damit setzt sich der Aufwärtstrend fort: Im August hatte die Statistik bereits einen Anstieg um 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr festgestellt.

Seitdem gingen die Baupreise bis November um weitere 0,8 Prozent nach oben. Größter Kostentreiber sind die Erdarbeiten – sie verteuerten sich im Vergleich zum Vorjahr um 7,6 Prozent. Die Rohbauarbeiten zeigten ein Plus von 5,7 Prozent – besonders kräftig stiegen die Preise für Betonarbeiten (+6,1 Prozent), die Maurer verlangten 5,7 Prozent mehr. Ersteres verwundert kaum, denn wie berichtet drohen beim Beton bereits Versorgungsengpässe. Zimmerleute nahmen gegenüber dem Vorjahr 4,6 Prozent mehr, Dachdecker schlugen 4,1 Prozent drauf.

Bauleistungen: Starker Preisanstieg in allen Bereichen

All das sind Preissteigerungen, die deutlich über der allgemeinen Teuerungsrate liegen. Auch Ausbauarbeiten waren 2018 deutlich teurer als 2017. Das Plus betrug 4,0 Prozent. Dabei schlugen die Elektriker mit 5,3 Prozent am meisten auf, gefolgt von den Tischlern (+4,2 Prozent). Wärmedämm-Verbundsysteme verteuerten sich um 4 Prozent, Heizungs- und Warmwasserinstallationen waren 3,7 Prozent teurer.

Von dem kräftigen Preisanstieg betroffen ist nicht nur der Neubau. Auch die Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden verteuerten sich 2018 im Schnitt um 4,2 Prozent. Dabei zählten die Statistiker Schönheitsreparaturen nicht mit. Als Ursache für die hohen Preissteigerungen auf dem Bau ist die hohe Nachfrage zu sehen. Wie berichtet wird in Deutschland aktuell viel gebaut – und die personellen Ressourcen der Baufirmen sind knapp.

So verwundert es kaum, dass die Bauwirtschaft von der guten Baukonjunktur wirtschaftlich profitiert. Das zeigt eine weitere Statistik, die das Statistische Bundesamt gestern vorlegte. Demnach ist der Umsatz im Bauhauptgewerbe im Oktober 2018 um satte 16,8 Prozent höher ausgefallen als im Vorjahr. Alle Wirtschaftszweige hatten daran ihren Anteil. In den ersten zehn Monaten des Jahres 2018 wuchs der Umsatz auf dem Bau um 8,2 Prozent.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

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