Bauüberhang wird nicht von privaten Eigentümern verursacht

Nach hohen Steigerungen im Jahr 2016 ist die Anzahl der Baugenehmigungen zuletzt wieder eingebrochen – wir berichteten. Das ist umso bedenklicher, als es auch einen erheblichen Bauüberhang gibt. Sprich: Längst nicht alle Wohnungen, die eine Genehmigung bekommen, werden auch zeitnah gebaut. Aktuelle Zahlen zeigen: Der Überhang ist groß – an den privaten Eigentümern liegt es nicht.

Nach hohen Steigerungen im Jahr 2016 ist die Anzahl der Baugenehmigungen zuletzt wieder eingebrochen – wir berichteten. Das ist umso bedenklicher, als es auch einen erheblichen Bauüberhang gibt. Sprich: Längst nicht alle Wohnungen, die eine Genehmigung bekommen, werden auch zeitnah gebaut. Aktuelle Zahlen zeigen: Der Überhang ist groß – an den privaten Eigentümern liegt es nicht.

Berlin. Der Bauüberhang – also die Zahl der zum Jahresende offenen, nicht umgesetzten Baugenehmigungen - im Wohnungsbau wächst seit Jahren kontinuierlich. Und die Schere zwischen fertiggestellten Wohnungen und Bauüberhang klafft immer weiter auseinander. Das belegen die Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Zum Ende des Jahres 2016 belief sich die Zahl der offenen, nicht umgesetzten Baugenehmigungen für Wohnungen auf 515.906. Dem standen 277.691 fertiggestellte Wohnungen im Jahr 2016 gegenüber.

Dieser massive Bauüberhang wird nicht von privaten Eigentümern verursacht. Ihr Anteil an den fertiggestellten Wohnungen ist deutlich höher als ihr Anteil an den Baugenehmigungen. Private Eigentümer setzen ihre Genehmigungen also häufiger und schneller um. „Hier sind die Kommunen gefordert: Sie sollten Bauland, das sie zur Verfügung stellen, parzellieren“, schlägt Haus & Grund-Präsident Warnecke vor. „Damit würden sie sicherstellen, dass private Eigentümer zum Zuge kommen und nicht Großinvestoren, die Grundstücke und Baugenehmigungen liegen lassen und auf höhere Preise spekulieren.“

Bauüberhang ist auch in vergleichbar großen Städten sehr unterschiedlich

Die Zahl der genehmigten, aber noch nicht fertiggestellten Bauvorhaben im Wohnungsbau hat 2016 den höchsten Wert seit 1999 erreicht. Bemerkenswert ist dabei, dass die Schere zwischen Baugenehmigungen und -fertigstellungen sehr unterschiedlich weit auseinanderklafft.

Darauf weist KfW Research hin. Erheblichen Nachholbedarf im Abbau der Genehmigungen haben beispielsweise Berlin, München, Aachen und Mannheim. In Köln, Stuttgart und diversen kleinen Großstädten hingegen entwickelten sich Genehmigungen und Fertigstellungen weitgehend im Gleichschritt.

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