Wieder mehr Wohnungskäufe: Nachfrage steigt vor allem in den Großstädten

Wie entwickelt sich der Wohnungsmarkt? Zwar haben im Jahr 2021 wieder mehr Bundesbürger in den 80 bevölkerungsreichsten Städten Deutschlands eine Wohnung erworben. Es gilt aber zu differenzieren: Wohneigentum war besonders in den Metropolen gefragt, wie eine Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln über das Transaktionsgeschehen zeigt.

Wie entwickelt sich der Wohnungsmarkt? Zwar haben im Jahr 2021 wieder mehr Bundesbürger in den 80 bevölkerungsreichsten Städten Deutschlands eine Wohnung erworben. Es gilt aber zu differenzieren: Wohneigentum war besonders in den Metropolen gefragt, wie eine Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln über das Transaktionsgeschehen zeigt.

Berlin. Insgesamt stiegen die Wohnungsverkäufe in Deutschland im Jahr 2021 um 4,4 Prozent; bei 127.967 Wohnungen wechselte der Eigentümer. Die Eigentumsquote stagniert dennoch. In der Hälfte der 80 deutschen Großstädte erwarben 2021 sogar noch weniger Menschen eine Wohnung als im Jahr davor, so das IW Köln. In 16 Städten zeigt die Analyse von Daten der Gutachterausschüsse eine Kaufzunahme im zweistelligen Prozentbereich.

Spitzenreiter ist Berlin: Dort wurden 2021 mit annähernd 20.000 Wohnungen gut 20 Prozent mehr gehandelt als im Jahr davor. München landete auf Platz zwei, dort erhielten mehr als 11.000 Wohnungen einen neuen Eigentümer. Mit circa 6.200 gekauften Wohnungen platzierte sich Hamburg auf Rang drei.

Die fünftmeisten Wohnungen – also gut 4.000 Wohneinheiten – wechselten in Dresden den Eigentümer, einer Stadt, die nicht zu den zehn größten in Deutschland zählt. Zusammen mit Leipzig und knapp 5.500 Wohnungen auf Platz vier entfallen so gut 7 Prozent der Käufe auf die beiden sächsischen Nachbarstädte. Leipzig führt darüber hinaus bei den Wohnungskäufen mit 9,1 Wohnungen je 1.000 Einwohner.

Milliardenausgaben in deutschen Großstädten

Auch die absoluten Ausgaben für Wohnungskäufe wurden vom IW Köln analysiert. In Berlin lagen die Ausgaben für Wohnungskäufe im Jahr 2021 mit 8,25 Milliarden Euro am höchsten. Im Vergleich zum Vorjahr stieg diese Zahl in Berlin damit um rund ein Drittel. Auf den Plätzen zwei und drei folgen wieder München mit 6,97 Milliarden Euro und Hamburg mit 3,64 Milliarden Euro. Der stärkste Anstieg, und somit nahezu eine Verdopplung der Ausgaben, wurde in Potsdam verzeichnet.

Die Zunahme der Wohnungskäufe wird laut den Analysten des IW Köln kaum Auswirkungen auf die Eigentumsquote in Deutschland haben. Seit 2011 ist diese Quote nur um 0,3 Prozentpunkte gestiegen. Vor allem Jüngere besitzen immer seltener Eigentum: Zwischen 2011 und 2020 sank der Anteil der 35- bis 44-jährigen Wohneigentümer von 42 auf 37 Prozent. Demnach besaßen knapp 46 Prozent aller Haushalte 2020 Wohneigentum – das ist die niedrigste Quote in der EU.

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